Deinkbarkeit von Flexodruck-Tageszeitungen

Summary

Der Einsatz von Altpapier bei der Herstellung von Zeitungsdruckpapier nimmt seit Jahren ständig zu. Zunächst waren nur die Papierhersteller Mitteleuropas (und einige in den USA) daran interessiert, da sie im Gegensatz zu anderen nur auf kleinere-Ressour- ten an Holz zurückgreifen können. Umweltaspekte spielten damals noch nicht die Rolle wie sie es heute tun, allerdings war der niedrigere Energieeinsatz pro Tonne hergestelltem Papier beim Altpapiereinsatz schon immer ein wichtiger Faktor, der für diese Technologie sprach. Inzwischen setzen auch bereits einige Papierhersteller in Nordeuropa Deinking-Anlagen ein, mit denen die in Zeitungen und Magazinen enthaltene Druckfarbe entfernt wird. Das Umweltbewußtsein hat sich in den letzten Jahren in allen Bereichen des täglichen Lebens geschärft und die graphische Industrie macht dabei keine Ausnahme. Wasserbasierende Farben, wie sie nun im noch sehr jungen Flexozeitungsdruck zum Einsatz kommen, werden gerade in den USA als umweltfreundliche Alternative zu ölbasieren- den Farben bezeichnet. Einige Papierhersteller jedoch hatten bereits seit einiger Zeit Befürchtungen, daß mit diesen neuen Druckfarben ihr Deinkingprozeß gestört werden könnte. Das IFRA Zeitungspapier-Komitee initiierte daher Anfang 1986 ein Forschungsprojekt, in dem die Deinkbarkeit von Zeitungen, die im Flexodruck hergestellt wurden, untersucht werden sollte. Diese Untersuchungen wurden bei der Papiertechnischen Stiftung PTS in München durchgeführt. Der vorliegende Special Report ist die Zusammenfassung aller Ergebnisse, die in drei Projektschritten ermittelt wurden. Das Ergebnis zeigt in Hinblick auf die Deinkbarkeit ., von zur Zeit eingesetzten wasserbasierenden Flexodruckfarben deutlich schlechtere Werte als bei früher untersuchten Tageszeitungen, die im Hochdruck und Offsetdruck hergestellt wurden. Es läßt sich daraus sogar ableiten, daß bei einem größeren Anteil an Flexo-Tageszeitungen im Altpapiereinsatz die Deinkingtechnologie in ihrer heutigen Form gefährdet ist. Durch die Veröffentlichung dieser Untersuchungsergebnisse möchte IFRA mit dazu beitragen, daß alle beteiligten Kreise sich rechtzeitig über die zu erwartenden Schwierigkeiten informieren und gemeinsam Lösungen erarbeiten können.